150 Jahre GBH Wien
Umrahmt wurde die Veranstaltung von einer Lesung eines Kollegen der ersten Stunde: Adolf Eder, gelernter Zimmermann, zuletzt bei der Baugewerkschaft tätig, langjähriger Bibliothekar der GBH-Arbeiterbibliothek und seit 70 Jahren Gewerkschaftsmitglied, ließ die ZuhörerInnen mit Passagen aus seinen beiden Büchern an der Geschichte eines Bauarbeiters in den Vierziger-Jahren des 20. Jahrhunderts teilhaben.
Die ehemaligen GBH-Bundesvorsitzenden Johann Driemer und Johann Holper blickten, moderiert von GBH-LV Peter Grandits und GBH-LGF Wolfgang Birbamer, in kurzen Interviews auf die Errungenschaften durch die GBH zurück und GBH-Bundesvorsitzender Abg.z.NR Josef Muchitsch bekräftigte: „Gewerkschaften sind heute notwendiger denn je. Vor 150 Jahren haben sich gewerkschaftliche Organisationen aus großer Not heraus gebildet. Seitdem hat sich für die Beschäftigten viel zum Positiven gewendet. In letzter Zeit gibt es jedoch vermehrt Angriffe auf wichtige gewerkschaftliche Errungenschaften wie geregelte Arbeitszeiten, Kollektivverträge oder Arbeitnehmerschutzbestimmungen. Dazu kommen neue Herausforderungen, vor allem durch einen zunehmenden unfairen Wettbewerb auf Kosten der Arbeiternehmer speziell in unseren Branchen. Deshalb werden wir auch zukünftig mit unseren Sozialpartnern der Politik umsetzbare Konzepte vorlegen, um dadurch heimische Betriebe und Arbeitsplätze zu schützen. Dabei werden wir auch zukünftig so lange laut sein, bis wir gehört werden. “
Festredner war ÖGB-Präsident Erich Foglar, der ein klares Statement zur Sozialpartnerschaft und zur Wichtigkeit von Arbeiterkammern und Gewerkschaften setzte. Die Gewerkschaft Bau-Holz, so Foglar, sei eine sehr durchsetzungsstarke und damit sehr erfolgreiche Gewerkschaft, die, z.B. mit dem Bauarbeiter-Urlaubsrecht und dem Überbrückungsgeld, sozialpolitische Meilensteine gesetzt habe.